Der Freigeist auf dem Golfplatz
LAUTERHOFEN – Seine Haare wehen leicht im Wind, sein verschmitztes Grinsen ist beinahe obligatorisch. Natürlich/Bewusst/Golfen, das ist Patrick Külzers Motto. Erfolgreich im Golfspiel zu sein ist relativ, findet er, Spaß aber sollte man unbedingt haben, wenn man seine Freizeit zwischen Abschlag, Bunker und Grün verbringt. Diese Mentalität des gebürtigen Ingolstädters bringt es mit sich, dass sein Golf-Training immer etwas anders ist als alles, was man so bisher erlebt hat.
Einmal sollte ich „einfach“ von innen kommen, einer sah sich genötigt, meinen Schwung komplett umzustellen. Besonders nachhaltig war das alles nicht – weder in meiner Erinnerung noch in meinem Spiel. Es wirkte wie ein Zwang, ähnlich dem aus Schultagen bestens bekannten Modell des Frontalunterrichts. Hier der übermächtig scheinende Lehrer, da der vor Unwissenheit strotzende Pennäler. Keine Erfolgsgeschichte. Bei Patrick fühlt es sich anders an. Ganz anders. Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe.
Was den 30-Jährigen nicht von anderen Pros abhebt ist, dass er mehr über Golf weiß als der gesamte Club zusammen. Nur lässt er es dich nicht spüren, im Gegenteil. Patrick ist interessiert an dem, was seine Schüler so von sich geben. Gesprächsthemen ergeben sich quasi von selbst, und Golf ist nur ein Teil davon. „Mir geht es um einen ganzheitlichen Ansatz“, sagt Patrick und lässt das wohl bewusst etwas geheimnisvoll klingen. „Ganzheitlich“? Auf dem Golfplatz? Was er meint, erschließt sich dann schnell in einem netten Gespräch.
Er ist anders als viele andere, er trägt das aber nicht vor sich her. Im Sommer läuft er in bequemen Barfußschuhen und nicht mit den gewohnten Tretern über den Platz. Er ernährt sich sehr bewusst und nachhaltig, setzt auf regionale Superfoods. Sammelt frühmorgens beim ersten Spaziergang mit seiner kleinen Tochter im Wald vor der Haustür heimische Wildkräuter, die er dann zu einem wohlschmeckenden Smoothie verarbeitet. Die Spielerinnen und Spieler im GC Lauterhofen zeigen sich, ganz zu seiner Freude, offen für Patricks Ansätze und Ideen. „Das habe ich auf meinen vorigen Stationen so nicht erlebt, da gab es immer mal wieder Gegenwind,“ berichtet er.
Eine Umstellung der eigenen Routinen und Gewohnheiten, Offenheit für neue Denkansätze, alternative Lösungen für physische Einschränkungen und Golf als Philosophie des Lebens: Patricks Denkweise ist bunt und vielfältig, eines aber ist er dabei nicht: missionarisch. „Ich bin weit weg davon, irgendjemanden von meinem Lebensstil überzeugen zu wollen.“ Genau das muss er aber auch nicht. Denn die Themen sind spannend genug, um seine Gesprächspartner zu fesseln.
Seiner Offenheit ist es wohl auch zu verdanken, dass er seinen Unterricht nun auf das nächste Level heben bzw. schwingen konnte. Patrick sieht ganz genau hin, wenn Golfer ihren Slice loswerden oder sich im kurzen Spiel verbessern wollen. Er hört zu, weist auf Defizite hin und bietet Lösungsmöglichkeiten an. Und eine neue Lösung für vieles findet er in der Technik. Tatsächlich Technik. Ein Gerät, das harmonische Schwingungen mit der Sinuswelle in den Körper leitet.
Was zunächst etwas kryptisch daherkommt, ist nichts anderes als ein neu entwickeltes Übungsgerät, das mit seinen Amplituden der natürlichen Bewegungsform des Gehens entspricht. Training im Stehen, wenn man so will. Gelenke werden beweglicher, die Fettverbrennung wird angekurbelt, der Stoffwechsel angeregt und die gesamte Muskulatur wird gestärkt. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Auch Patrick war skeptisch, doch inzwischen ist er überzeugt. Er hat verschiedene Übungen im Hinblick auf Beweglichkeit und Schlaglängen in sein Programm eingebaut. Mit unglaublichen Erfolgen.
Wer sich auf diese hochtechnisierte Schwingungsplatte stellt, verbessert unter anderem seine Balance, was gerade beim Chippen wichtig ist. „Dadurch bekommt man schnell ein besseres Körpergefühl“, verspricht Patrick augenzwinkernd. Netter Nebeneffekt: Je nach eingestellter Hertz-Zahl wird die Muskulatur gelockert oder gestärkt und Verklebungen im Fasziengewebe werden gelöst, was die allgemeine Beweglichkeit signifikant verbessert. Was das für Golfer bedeutet ist klar: Mehr Länge.
Bei nur fünf Minuten täglichem Training wird auch die Tiefenmuskulatur effektiv angesprochen. Im Selbstversuch bestätigt sich Patricks Einschätzung: Schon nach zwei Minuten kribbelt alles in den Bereichen, in denen es zuvor gezwickt hat. Die Durchblutung der Kapillaren, neben Venen und Arterien der dritte Gefäßtyp im menschlichen Blutkreislauf, wird bei Frequenzen bis 28 Herz stark angeregt. Patrick nimmt das mit der ihn ausmachenden Leichtigkeit zur Kenntnis. „Es bereitet mir große Freude, die Menschen zu inspirieren.“