Ryder-Cup-Feeling trifft soziales Engagement
HERZOGENAURACH – Wenn die GOFUS zum Teamcup laden, treffen sich Sport, Gesellschaft und Golf auf besondere Weise. Der Verein der golfspielenden Fußballer, Handballer und ihrer Partner aus der Wirtschaft verbindet sportlichen Ehrgeiz mit Gemeinschaftssinn und sozialem Engagement – und er war in diesem Sommer beim Golfclub Herzogenaurach zu Gast.
Nach im Mittelpunkt stand dabei die Neuauflage des legendären Ryder-Cup-Duells zwischen ehemaligen Fußballern und Handballern. Seit 15 Jahren messen sich die beiden Sportarten in spannenden Matchplays über 18 Löcher. Zwar freundschaftlich, doch auf dem Platz mit echtem Wettkampfcharakter. „Es ist einfach dieses Eins-gegen-eins, wo die Freundschaft für viereinhalb Stunden ausgesetzt wird. Abends liegt man sich dann wieder in den Armen“, beschrieb Fußball-Weltmeister Rainer Bonhof den besonderen Reiz.
Die Handballer gingen nach drei Siegen in Folge als Favorit ins Rennen, angeführt von Kapitän Christian „Blacky“ Schwarzer. Doch die Fußballer hatten aufgerüstet: Bonhof nominierte gleich fünf neue Spieler. Bei strahlendem Kaiserwetter in Franken entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch, der erst spät entschieden wurde. Mit einem Ergebnis von 7:5 setzten sich die Fußballer durch – und durften den schweren Pokal in die Höhe stemmen. „Zum Glück habe ich ein Doppelzimmer – da schläft der Pokal heute Nacht neben mir“, scherzte Ex-Profi und Trainer Mirko Slomka bei der Siegerehrung.
JEDE MENGE PROMINENZ AUF DEM PLATZ
Hochklassige Namen prägten das Geschehen: Philipp Jícha, Trainer des THW Kiel und ehemaliger Welthandballer, traf im Top-Match auf Bonhof. Marc Arnold sorgte mit einem gelochten Putt auf der 17. Bahn für die Entscheidung. Und am Rande bekannte der ehemalige Handball-Nationalspieler Stefan Kretzschmar, hinter dunkler Sonnenbrille, dass es heute eher „Kaffee statt Bier“ sei – die GOFUS werden eben älter.
Auch neue Gesichter wie die frühere Fußball-Europameisterin Renate Lingor sorgten für frischen Wind. „Es macht unglaublich viel Spaß – und gleichzeitig denkt man immer an diejenigen, denen es nicht so gut geht. Das soziale Engagement gehört hier einfach dazu“, so Lingor.
STARKE PARTNERSCHAFT MIT PUMA
Zum Cooldown ging es ins PUMA-Headquarter. Hier wurden nicht nur die Flights für den Teamcup ausgelost und die Spieler eingekleidet, sondern auch ein wichtiges Zeichen gesetzt: PUMA verlängert seine Partnerschaft mit den GOFUS um weitere vier Jahre und bleibt damit finanzieller wie ausstattungstechnischer Rückhalt. „Das ist ein starkes Signal und eine Bestätigung dessen, was wir gemeinsam erreicht haben“, hieß es im Umfeld der GOFUS.
Tags darauf stand der eigentliche Teamcup im GC Herzogenaurach an, bei dem 112 Spielerinnen und Spieler antraten – und mit insgesamt rund 160 Gästen gefeiert wurde. Ein Barbecue rundete das Event ab, rustikal und nahbar, wie es den GOFUS entspricht.
KLEINE TATEN MIT GROSSER WIRKUNG
Doch die GOFUS stehen nicht allein für sportliche Events. Ihr soziales Engagement ist fest verankert, ja sogar die Motivation. Mit der Initiative „Heilsam. Gemeinsam.“, gestartet mit Hauptsponsor Wundex, überraschen sie regelmäßig Menschen mit kleinen und großen Gesten – ob Tickets fürs Stadion, ein Zoobesuch oder einfach ein Dankeschön im Alltag. Kranke Kinder erhalten liebevoll ausgewählte „Hoffnungsbären“, in Kinderhospizen bringen Besuche ein Stück Lebensfreude zurück, und bei Schulneueröffnungen sorgen Aktionen wie ein Torwandschießen für Begeisterung. Selbst ein Bolzplatz ohne Bälle wurde kurzerhand wieder ausgestattet, damit Kinder sofort loslegen konnten. Diese scheinbar kleinen Momente entfalten große Wirkung – im Leben der Betroffenen ebenso wie bei den Mitgliedern, die solche Aktionen begleiten.
Dass es die GOFUS dabei nicht bei symbolischen Gesten belassen, zeigen ihre handfesten Ergebnisse: Mit dem Programm „Platz da!“ haben sie inzwischen über 300 Spiel- und Bolzplätze gebaut. Dahinter steht eine klare Struktur: mehr als 500 Mitglieder, ein Mitgliedsbeitrag von 300 Euro pro Jahr und drei stabile Finanzierungsquellen – Mitgliedsbeiträge, Spenden und Veranstaltungslizenzen. Bemerkenswert: 100 Prozent aller Spendengelder fließen direkt in die Projekte, Verwaltungskosten werden ausschließlich über Mitgliedsbeiträge gedeckt.
Stefan Jablonka

