MIT EINLADUNG MIT SIGNALWIRKUNG
Am 13. Oktober empfängt die Stadt Würzburg die Aufstiegsmannschaft für den historischen Eintrag ins Goldene Buch. Entscheidend ist für May die Richtung der Initiative: Oberbürgermeister Martin Heilig brachte den Vorschlag selbst ins Spiel. Für den Clubchef ist das eine Zäsur – ein sichtbares Zeichen, dass Golf in Würzburg auf Augenhöhe mit Fußball und Basketball angekommen ist. Damit reiht sich das Team außerdem in eine illustre Liste von Sportgrößen ein – darunter Basketball-Legende Dirk Nowitzki und der mehrfache Schwimm-Weltmeister Thomas Lurz.
Dass dieser Dialog gelingt, hat auch möglicherweise mit der Biografie des neuen – grünen – Oberbürgermeisters zu tun: Heilig hat während seiner Studienzeit auch in St. Andrews studiert und dort Golf gespielt. Der persönliche Bezug erleichtert die Verständigung – und steht sinnbildlich für eine Haltung, die Golf als Teil der kommunalen Sport- und Standortpolitik versteht. Für May zählt dabei vor allem das Ergebnis: „Jetzt macht man uns Türen auf.“
STRATEGIE STATT ZUFALL:
„VISION ZWEITE LIGA AM MAIN“
Hinter dem Erfolg steht ein klarer Plan. Vor zwei Jahren formulierte May die „Vision Zweite Liga am Main“, unterlegt mit einem Dreijahresplan. Der Weg führte Schritt für Schritt: Damen und Herren stiegen zunächst in die 3. Liga auf; nun gelang den Herren – schneller als geplant – der Sprung in die 2. Liga. Die sportlichen Entscheidungen (Kader, Aufstellung, mögliche Verstärkungen) liegen beim Team-Captain, dem Vizepräsidenten Sport und den Pros; die Ressourcen und Rahmenbedingungen verantwortet May.
Der Leistungssport des GC Würzburg wird vollständig extern über Sponsoren finanziert – ohne Mittel aus den Mitgliedsbeiträgen. Die 1. Liga bewertet May für Würzburg aus Kostengründen als unrealistisch. Stattdessen setzt der Club auf Ambition mit Bodenhaftung: sportlich anspruchsvoll, wirtschaftlich tragfähig, transparent kommuniziert.
PRINZIP HALTUNG: KEINE
„ZUSAMMENGEKAUFTE“ MANNSCHAFT
Ein „Zusammenkaufen“ des Teams ist ausgeschlossen – auch das war Bedingung der Sponsoren. Punktuelle Verstärkungen sind mit Blick auf die höhere Spielklasse möglich; die sportliche Auswahl bleibt jedoch konsequent Sache des Trainer- und Führungsteams. So entsteht ein Kader, der Leistung und Identität verbindet.
Die neue Wahrnehmung zeigt sich nicht nur im Rathaus. Beim entscheidenden Heimspieltag kamen allein zum abendlichen Barbecue rund 230 Mitglieder – ein starkes internes Zeichen. Für May ist das die Essenz des Moments: Der sportliche Erfolg legt den Grundstein, der kommunale Empfang verstärkt die Akzeptanz über den Golftellerrand hinaus.
KLASSENERHALT ALS NÄCHSTES
FORMULIERTES ZIEL
Für die neue Saison formuliert der Club ein klares Ziel: Klassenerhalt. May verweist auf die hohe Leistungsdichte – Erfolg sei im Detail nicht planbar. Gerade deshalb zählt, was den Weg bisher geprägt hat: ein tragfähiger Plan, saubere Strukturen, klare Rollen – und sicherlich motiviert auch die Tatsache, im Bewusstsein der Kommune nun fest verankert zu sein.
Stefan Jablonka

