Was nach dem Alltag eines Profis klingt, ist für Jonas längst Routine geworden. Noch vor eineinhalb Jahren hätte er sich das selbst kaum vorstellen können – da stand er zwischen den Pfosten als Torwart in der Bayernliga.
DAS GOLF-GEN LIEGT IN DER FAMILIE
„Ich liebe Fußball, das war immer mein Sport“, sagt er. Zwölf Jahre lang war das runde Leder sein Lebensmittelpunkt. Gleichzeitig gehörte Golf irgendwie immer dazu, von Anfang an. „Mein Papa ist Schwede, da ist Golf Volkssport. Meine Eltern spielen beide. Mit zwei Jahren hatte ich das erste Mal einen Schläger in der Hand, im Garten unseres Hauses in der Fürther Südstadt.“
Lange blieb es beim Gelegenheitsgolfen. Erst Anfang 2024 änderte sich das. Jonas begann, regelmäßig zu trainieren, zunächst parallel zum Fußball. „Und irgendwann habe ich gemerkt: Golf macht mir einfach noch mehr Spaß – und ich kann richtig gute Erfolge erzielen“, erzählt er.
VON HANDICAP 26,5 AUF 1 IN WENIGEN MONATEN
Seine Entwicklung ist rasant: Anfang des Jahres lag sein Handicap bei 26,5. Heute, nach fünf großen Jugendturnieren, steht er bei 1. „Ich bin das ganz locker angegangen, mit Freude, ohne Druck. Dann kamen die Fortschritte – und mit ihnen der Ehrgeiz.“
Seine Mutter, Meike Adamsson, ist überzeugt, dass Jonas‘ Zeit als Torwart dabei eine wichtige Rolle spielt: Reaktionsvermögen, Fitness, schnelle Muskelfasern – all das bringt er mit.
MENTALE STÄRKE ALS ERFOLGSFAKTOR
Fünf große Jugendturniere hat er bislang gespielt. Was ihn am Golf fasziniert, beschreibt Jonas mit leuchtenden Augen: „Man spielt eigentlich nur gegen sich selbst, du bist verantwortlich für deine eigene Leistung, sowohl für den Erfolg als auch den Misserfolg. Die Konzentration ist entscheidend.“
Vier Stunden absolute Fokussierung sind allerdings kaum möglich. Seine Strategie: Nach einem schlechten Schlag sofort auf den nächsten fokussieren – und dazwischen locker bleiben. Diese mentale Stärke zahlt sich aus. Anfang September gewann Jonas bei der Clubmeisterschaft in Fürth nicht nur die Jugendwertung, sondern wurde auch Meister aller Klassen. „Ich lege keinen großen Wert auf Titel“, sagt er. „Aber es war cool, zwei Tage lang mein Spiel durchzuziehen und zu zeigen, was ich kann.“
VOM GOLFSPIELER ZUM COACH
Mittlerweile spielt Jonas sogar in der Herrenmannschaft. Gemeinsam mit seinem besten Golf-Buddy Lorenz Anders wurde er dort sofort akzeptiert. „Vor dem ersten Spiel war ich ziemlich nervös. Aber die Herren haben uns total super aufgenommen.“
Foto: privat
AUSTRALIEN ALS NÄCHSTER SCHRITT
Seine Pläne sind ambitioniert: Im Januar geht Jonas für ein halbes Jahr nach Australien – auf die Golf-Akademie einer Highschool. „Ich will konstanter werden, mein Spiel weiterentwickeln, einfach das Beste aus mir rausholen – und natürlich Spaß haben.“ Das langfristige Ziel: ein College in den USA mit Schwerpunkt Golf.
Was der junge Mann ganz bescheiden verschweigt: Er hat sogar schon die Ausbildung zum „Jugendbetreuer Golf“ gemacht und unterstützt das Bambini-Training im Verein. „Ich finde es spannend, Erfahrung darin zu sammeln, andere zu coachen“, erzählt er.
DANKESCHÖN AN DEN GOLFKLUB
Bevor er aufbricht, will Jonas noch eines loswerden: „Ich möchte mich ganz herzlich für die große Unterstützung beim Golfclub, insbesondere dem gesamten Trainerteam, das mich auf ein ganz neues Niveau gebracht hat, und der Herrenmannschaft bedanken.“
Claudia Wunder

